Ein kleiner Einblick warum Kinder und Erwachsene die Zeit unterschiedlich empfinden
Die Szene morgens; „in 5 Minuten müssen wir los, wir müssen 7 Uhr in der Kita sein, sind eh schon spät dran“ kennt wahrscheinlich Jeder, der Mama oder Papa ist, und mit kleinen Kindern zusammen lebt. Ihre Kleinen werden deswegen nicht schneller, sondern trödeln noch mehr, nörgeln oder zeigen Reaktionen, die unverständlich wirken. Eltern stellen sich manchmal die Frage ob Ihr Kind das absichtlich macht.
Die Antwort ist Nein.
Was steckt dahinter? Kinder haben noch kein Gefühl für Zeit und Termine. Sie haben ein ganz anderes Zeitgefühl als wir Erwachsenen. Ihre Tage sind gefüllt aus Erlebnissen und Ereignissen, sie lassen sich leiten von Ihrem Lustgefühl. Ein Käfer der gerade vor Ihren Füßen krabbelt ist interessanter, als der Termin den Sie mit ihrem Kind erreichen müssen. „5 min, 07 Uhr“ sind für junge Kinder eine abstrakte Größe, die sie nicht fassen können. Kinder fühlen sich nicht wohl, wenn sie gehetzt werden, sie lassen sich nicht so ohne weiteres beschleunigen. Etwa in dem Alter zwischen acht und zehn Jahren entwickelt sich allmählich ein Zeitverständnis, so wie wir Erwachsenen es haben.
Überprüfen Sie den Terminkalender von sich, von Ihrem Kind. Denken sie darüber nach ob wirklich alle Termine sein müssen und streichen sie konsequent. „Weniger ist oft mehr“, ist eine gute Orientierung beim Zeit verplanen mit festen und fixen Terminen. Wie sagte schon Kurt Tucholsky „Ein voller Terminkalender ist noch kein erfülltes Leben“. Kinder sind gestresst, wenn Sie einem durchorganisierten und verplanten Alltag unterworfen sind. Sie fühlen sich mit ihren Bedürfnissen nicht ausreichend berücksichtigt.
Kinder brauchen viel freie Zeit zum Spielen, um sich zu entfalten, Erlebtes zu verarbeiten und kreativ sein zu können. Freizeit bedeutet auch freie Zeit zu haben, nichts zu tun. Freuen Sie sich, wenn Ihr Kind Löcher in die Luft starrt, vor sich hin träumt. Oder auf der Wiese liegt und mit den Fingern in der Luft malt. Kinder mögen Eltern die nicht ständig „vernünftig“ daher kommen.
Geben Sie ihrem Kind mehr Zeit, beginnen Sie mit den Vorbereitungen zu einem festen Termin zeitiger. Wenn es wirklich mal schnell gehen muss, sagen Sie es ihrem Kind mit einfachen Worten warum es gerade notwendig ist, es wird Sie verstehen. Genießen Sie die entspannte Situation, wenn Sie in Familie zur geplanten Zeit außer Haus kommen.